englishE9N - ENSEMBLE 9. NOVEMBER

PREMIERE:
26. Okt. 2011, 20.00 Uhr

DAS ENDE DER TRAGÖDIE
ÖDIPUS, HAMLET, FAUST







Fotos: Sabine Lippert

WEITERE
AUFFÜHRUNGEN:


Oktober 2011
Mi. 26.Okt.11 20.00 Uhr
Do. 27.Okt.11 20.00 Uhr
Fr. 28.Okt.11 20.00 Uhr
Sa. 29.Okt.11 20.00 Uhr
November 2011
Mi. 02.Nov.11 20.00 Uhr
Do. 03.Nov.11 20.00 Uhr
Fr. 04.Nov.11 20.00 Uhr
Sa. 05.Nov.11 20.00 Uhr
Dezember 2011
Do. 01.Dez.11 20.00 Uhr
Fr. 02.Dez.11 20.00 Uhr

Gallus Theater
Tel. Reservierungen
069 75 80 60 20
Kleyerstraße 15
60326 Frankfurt
http://www.gallustheater.de



Die Klassiker neu, im Gefieder aller Künste.


MUSIKTHEATER
90 Minuten

Die Inszenierung präsentiert mit Ödipus, Hamlet, Faust die drei zentralen Entwicklungsstadien in der Geschichte der Tragödie:
Anfang (Antike), Mitte (Renaissance), Ende (Neuzeit). Während sich die Tragödie in diesem Verlauf immer komplexer gestaltet, kommen in ihr zunehmend die Ästhetiken aller anderen Künste in ihrer historischen Entfaltung zur Geltung. Was sie der Tragödie in ihr frühes, enges `Gewand´ hineinstopfen, lässt diese zu einer immer weiter sich dehnenden Haut eines immer aufs Neue sich erfindenden Kunstkörpers werden.
Bilder– und Klang– Gewalt durchdringen spielerisch Raum und Zeit, erfüllen mit Phantasie sinnlich, was die Tragödie nicht zeigt, nur sagt. Weder der Text noch die ästhetische Aura der Tragödie bedürfen dazu einer Darstellung des biologischen Geschlechts-unterschieds. So sind es zwei Frauen, welche die Darstellung aller Figuren der drei Tragödien übernehmen.
Architektur, Skulptur, Malerei, Musik bilden das Kunstreich, in welchem sich die Protagonistinnen ihre jeweiligen Charaktere erspielen. Mezzosopran und Saxophon, motiviert durch die Tragödie, treiben diese zugleich von Tatort zu Tatzeit; während das „Ding“, dargestellt von einem Schauspieler, sprachlos aber nicht sinnlos, die Unabwendbarkeit des Schicksals signalisiert. Gegen dies erhebt sich erneut das freie Spiel der Künste.
Die Inszenierung glaubt nicht an den heroisierenden fetten Gestus bekannter und weniger bekannter Interpretationen der Tragödie. Sie will vielmehr ihre Idee erfüllen mit interesselosem und von Botschaften befreitem Schein der Künste. Tragödie und Komödie bilden von Anfang an ein dialektisches Paar.
Ödipus – Hamlet – Faust sind markante Stationen seiner historischen Entwicklung, des Fortschritts im Bewusstsein der Freiheit, – des eigenen Schicksals. Das Ziel : Humor und Komödie (z.B. im Moment von Slapstick). Hegel und Kant wissen philosophisch davon. Tragödie und Komödie, Sophokles und „Ödipus“, Aristophanes und „Die Vögel“, gefolgt von Hamlet und Faust, sind ihre theaterhistorischen Zeugen . Hiob und Ödipus sind die frühen Autoren dieser, mit der Tragödie beginnenden, Aufklärung.


REGIE:
Wilfried Fiebig
MUSIK / KOMPOSITION:
Bastian Fiebig
KREATIVE INTERVENTIONEN:
Helen Körte

Darsteller/innen:
Juliana Fuhrmann,
Simone Greiß,
Wilfried Fiebig (Das Ding)

Musik:
(Saxophon) Bastian Fiebig
(Mezzosopran) Gabriele Zimmermann

Bühne, Objekte, Kostüme:
Wilfried Fiebig


GALLUS THEATER

Kleyerstraße 15 - 60326 Frankfurt/M
Reservierung:
www.gallustheater.de
069 75 80 60 20

Mit freundlicher Unterstützung:

Kulturamt Frankfurt am Main,
RMD Rhein-Main Deponie GmbH,
Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main



Pressestimmen:

Im Zeitraffer durch die Welt

Wilfried Fiebig vom „Ensemble 9. November“ inszenierte im Gallus-Theater Frankfurt „Das Ende der Tragödie“: Ödipus‚ Hamlet und Faust als musisch ausbalanciertes Bühnenspiel. „Die Klassiker neu, im bunten Gefieder aller Künste“, so lautet der Untertitel, dem die Produktion des „E9N“ mit einem Anteil „kreativer Interventionen“ Helen Körtes nachstrebt. Um das Fortschreiten und „Ende“ (Ziel) der Tragödie soll es gehen, nicht deren Tod. Also besticht das aus Fragmenten und Motiven des „Ödipus“ (Sophokles), „Hamlet“ (Shakespeare) und „Faust“ (Goethe) montierte, um einen biblischen Hiobs-Tupfer ergänzte Stück mit einer Tour de force aus Sentenzen und Szenenresten, die uns im Zeitraffer durch Antike‚ Renaissance und Neuzeit jagt. Als Multi-Darstellerinnen agieren Julia Fuhrmann und Simone Greiß, die auf vier hellen Boden-Rechtecken der symmetrischen, offenen Bühne im schwarzen, blauen, roten Bodysuit auftreten. Immerzu hängen sie Masken, Kostüme, Objekte aus Metallgestänge, Folien und buntem Zeug an umgeschnallten Trägern an sich auf und jonglieren sich Verse zu. Bildkürzel tragen uns etwa in Gedankenschnelle von der Sphinx mit ihrem Menschen-Rätsel zum „quadrierten“ Menschen im Kreis des Leonardo. Regisseur Fiebig gönnt sich als „das Ding“ in kuriosen Rollmaschinen maskierte Auftritte und lässt sich als „Nase“ ansprechen. Zwerg Nase oder Gogol? Die vergnügte Ironie teilt sich so oder so mit. Fluss, Rhythmus undKomik, um Gedanken, “Worte und Szenen aus 2400 Jahren unterhaltsam auf Bild- und Kostümideen unserer klassischen Moderne zu projizieren, die als heimliche vierte Epoche alles in sich aufhebt, liefern Mezzosopran Gabriele Zimmermann und der Musiker und Komponist Bastian Fiebig (Saxofon). Allein die Musikalisierung von „Es war ein Ratt...“ aus Auerbachs Keller bewies am Kehrvers „Als hätt sie Lieb im Leibe“ Qualitäten eines intellektuellen Gassenhauers; der eingefrankfurter Reim „Docktor Ludder“ auf „Fett und Budder“ brachte etwas von jenem akademisch-kulturprotestantischen Hauch ein, der das Visuelle beim „E9N“ seitens der Musik schon immer leise umweht. All das ist sehr verspielt, von reicher Vielfalt, cool und noch bis zum 2. Dezember am besten selbst zu erleben, denn: Über Rosen lässt sich dichten, in die Äpfel muss man beißen.

- dek
(Frankfurter Neue Presse 28/10/2011)


Tragödie mit und ohne Ende

Das Ensemble 9. November stellt im Frankfurter Gallus Theater seine neue Kollektion vor.
Von Bernhard Uske

Goethes „Als hätte sie Lieb’ im Leibe“ — der Refrain des Studentenlieds in Auerbachs Keller über die Keller-Ratte wurde zuletzt vom Publikum als Zugabe mitgesungen. Das war das reale Ende vom „Ende der Tragödie“, dem neuestenProjekt, das das Ensemble 9.-November im Frankfurter Gallus Theater zur Uraufführung brachte. Ein dreiteiliger theatralischer Quickie aus Sophokles’ „Ödipus“‚ William Shakespeares „Hamlet“ und eben Johann Wolfgang von Goethes „Faust, der Tragödie erster Teil“. Der abendländische Kanon im Schnelldurchlauf und in einem Material- und Klangraum, der mit seiner designerischen Dominanz die Tragödien-Troika zur reinen Vorlage, ja Unterlage machte. Es hätten auch Homer oder Aischylos, Heinrich von Kleist oder Arthur Schnitzler sein können: Entscheidend ist bei Aufführungen des E9N das material-gestalterische Alleinstellungsmerkmal, das Wilfried Fiebig mit seinen Akteuren auf die Bühne bringt. Haute couture concrete könnte man die mit Federn, Metallgestängen oder Plastik-Manchettenbestückten Aufzüge von Juliana Fuhrmann,‘ Simone Greiß und Wilfried Fiebig selber nennen: allesamt hier weniger Schauspieler als mimo-dramatisch animierte Mannequins, die bei jedem Hereinkommen in den schwarzen Theaterraum eine neue Kollektion vorstellen. Die Geräuschhaftigkeit der Bekleidungsrüstungen ist ein konstruktives Element dieses Materialtheaters, und fast war es schade, dass so viel Sound, so viel unterlegter Klangbrei noch dabei war. Ab und an gab es ausdrückliche lied- und arienartige Vokal- und Instrumentalbeiträge von Gabriele Zimmermann (mit manchmal angestrengtem Sopran) und Bastian Fiebig (Saxofon). Mittels Trikots waren die Körper der Akteure ganz freigesetzt. Und immer wenn diese Körper in ihrer verletzlichen Leibhaftigkeit in eine prekäre Beziehung mit scharfkantigen Applikationen ihrer kommunizierenden Oberfläche gerieten, um damit ihre Existenz im Raum zu artikulieren, war alle Bildungshuberei von Tragödie mit oder ohne Ende vergessen und die Freude über bildstarkes Ding-Mensch-Theater groß.

Bernhard Uske

(Frankfurter Rundschau 28/10/2011)


Im Dreierschritt von Ödipus über Hamlet bis Faust

Das Ensemble 9. November zeigt im Frankfurter Gallus-Theater das Stück „Das Ende der Tragödie“. Inszeniert hat es Wilfried Fiebig. Im Zentrum steht Kunst am Körper.

Von Michael Hierholzer

Zwei Schauspielerinnen. Ein Ding. Dazu ein Saxophonspieler und eine Mezzosopranistin. Sie lassen in knapp 90 Minuten „Das Ende der Tragödie“ aufleuchten, geben ihm einen Sound‚ fassen es in Bilder. So heißt ein Abend des Ensembles 9. November im Frankfurter Gallus-Theater, und da der Regisseur Wilfried Fiebig ist, wäre es sehr verwunderlich, wenn er den Titel nicht in Anlehnung an die These seines Hausgotts Hegel vom Ende der Kunst gewählt hätte. So zeigt die Inszenierung die Verfallsgeschichte der Tragödie von der archaischen Wucht des antiken Mythos bis zum Konflikt des Bürgers mit den von ihm selbst geschaffenen Konventionen, von der Strenge eines als unausweichlich befundenen Schicksals bis zum teilweise komisch anmutenden Spiel mit den moralischen Vorstellungen eines offenbar noch nicht gänzlich aufgeklärten Zeitalters. Von Odipus bis Faust. Dazwischen geht es um Hamlet, der unschuldig schuldig wird und dessen Persönlichkeit in Kontrast- zur gewalttätigen frühneuzeitlichen Gesellschaft steht. Während sich die Tragödie in bürgerlicher Tändelei aufzulösen droht und ‚nur noch im Elend Gretchens momenthaft aufscheint, gewinnen andere Künste nach ihrem Ende anscheinend an Kraft. Ihrer von Hegel angenommenen Aufgabe, „die höchsten Bedürfnisse des Geistes“ zu befriedigen, ledig, entfalten sie eine ungeahnte Freiheit. Indem Fiebig das interesselose Wohlgefallen an den zweckfreien Formen und Farben befördert, wird er zum ästhetischen Kantianer. Juliane Fuhrmann und Simone Greiß, die ungemein präzise agieren und die Verse nicht eigentlich sprechen, sondern auf die Bühne stellen wie Gegenstände, sind in allen Haupt- und vielen Nebenrollen zu erleben. Die Texte von Sophokles, Shakespeare und Goethe wurden bis zum Äußersten verkürzt, wobei die geflügelten Worte Markierungen gleich hervorgehoben sind. Erzählt wird hier nicht, vielmehr Text ausgebreitet, und die Musik von Bastian Fiebig, der auch das Saxophon spielt, sorgt mit ihren Klangteppichelementen und cineastisch wirkenden Effekten zusätzlich für den Eindruck stetig wechselnder Konstellationen, Zustandsbeschreibungen, Tableaux. Gabriele Zimmermann singt, als wolle sie das Publikmn in höhere Sphären entführen, aber dies ist eine von zahlreichen ironischen Pointen dieses Programms, denn es geht äußerst irdisch zu in diesen Liedern. Etwa wenn Fausts Ausflug zu den Hexen mit ihren derb erotischen Anspielungen zitiert wird. Dieses Theater ist Performance, ‘Revue, Installation in einem. Wesentliches Moment ist jedoch die Kunst am Körper aus Fiebigs Werkstatt, jene widerständigen und stacheligen, scharfen und spitzen, bunten und aus unterschiedlichen Materialien wie Textilien, Plexiglas oder Metallstäben zusammengebauten, beweglichen und transparenten, starren und elastischen Objekte. Der Mensch schleppt einiges mit sich herum, das ihn beschwert, seinen aufrechten Gang behindert, ihn zu ungewollten Posen zwingt. Den Dingen kann er nicht entkommen. Sie drängen sich ihm auf, verlangen wahrgenommen, bedient, genutzt zu werden. Womöglich gelingt es ihm, sie sich in einer Weise anzueignen, dass sie zu einer zweiten Haut werden. Zur Kunst. Diesen Vorgang beschreibt Fiebig. Das „Ding“, als das er selbst auftritt, ist letztlich doch ein Mensch, der von der Last der gegenständlichen Wirklichkeit gezeichnet ist, sich dieser aber auch anverwandelt. Dass die Tücke des Objekts für eine spezifische Komik sorgt, liegt in der Natur der Sache. Ein kompakter Abend. Der mit Überraschungen, die alle Sinne ansprechen, nicht geizt.

Michael Hierholzer
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29/10/2011)
   

PREMIERE:
DO. 31. 3. 2011, 20 Uhr

„TRILOGIE DES WAHNSINNS
AUF HALBER STRECKE“



Fotos: Sabine Lippert



Fotos: Jörg Langhorst

PREMIERE:


Do. 31. März 2011 20:00 Uhr

WEITERE
AUFFÜHRUNGEN:


Fr. 1. April 2011 20:00 Uhr
Sa. 2. April 2011 20:00 Uhr
So. 3. April 2011 20:00 Uhr
Mi. 6. April 2011 20:00 Uhr
Do. 7. April 2011 20:00 Uhr
Fr. 8. April 2011 20:00 Uhr

Fr. 13. Mai 2011 20:00 Uhr
So. 15. Mai 2011 20:00 Uhr

Gallus Theater
Tel. Reservierungen
069 75 80 60 20
Kleyerstraße 15
60326 Frankfurt
http://www.gallustheater.de



Film und Musiktheater

nach Geschichten von Daniil Charms (Film)
Kurzgeschichten aus der Sammlung
‚Gute Knochen‘ von Margaret Atwood
‚Bombenfrau‘ von Ivana Sajko, Verlag der Autoren FFM (Theater)

TEIL I Film
Gespielt vom „Ensemble 9.November“ (Regie Helen Körte) nach zwei Kurzgeschichten von Daniil Charms: „Schmutzige Persönlichkeit“ und „Schicksal der Frau eines Professors“.
Charms war ein Vorreiter des Russischen Surrealismus/Dadaismus,
ein Satiriker jüdischer Herkunft, dessen Texte erst Jahrzehnte nach
seinem Tod bekannt wurden. Er gehört zu den in der Sowjetunion verfolgten Schriftstellern und starb 1941.
Charms vergaß in seinen Erzählungen nie das Lachen und wir werden es auch in diesem Film nicht vergessen. Seine skurrilen, wahnwitzigen Plots zelebrieren den Unsinn als Lebensform, stets getragen von einer tragikomischen Komponente, die chaplinesk anmutet. Daher überrascht es auch nicht, wenn eine Professorengattin zum Fisch mutiert.

TEIL II Theater
4 Kurzgeschichten aus der Sammlung : „Gute Knochen“ von Margret Atwood. Darin schildert die „Grande Dame“ der kanadischen Lite- ratur die abstrusen Welten des Alltags, immer wieder lustvoll auf den Kopf gestellt. Mensch und Tier befinden sich in gemütlicher Nähe zueinander. Snapshots menschlichen Verhaltens, vertreten z.B. durch ein Hühnerkollektiv, Fledermäuse im Krieg, Backrezepte zur Herstellung eines Mannes. Und über allem schwebt die Carmina Burana.

TEIL III Theater
“BOMBENFRAU“ von Ivana Sajko (Verlag der Autoren FFM)
Sajko ist eine Autorin und Regisseurin aus Zagreb, Kroatien.
Die Protagonistin des Stückes trägt eine Bombe unter Ihrem Herzen.
Die Autorin, auf der Bühne wiederholt präsent, beobachtet und interpretiert die Bombenfrau , ihren unaufhörlichen Spagat zwischen Leben und Tod . Allerlei illustre Personen, Masken des Alltags, bevölkern im fliegenden Wechsel die Szenerie, Agenten, seltsame Götter, sie alle sind Zeugen dieses eindringlichen Geschehens. Mit Jazz, Pop, Rock und Purcell, erhält die Trilogie
des Wahnsinns eine weitere eigene musikalische Dimension.

Regie (Theater + Film): Helen Körte
Komposition (Theater): Martin Lejeune
Komposition (Film): Elvira Plenar
Film (Kamera / Schnitt): Jörg Langhorst
Bühne und Objekte: Wilfried Fiebig
Kostüme: Margarete Berghoff
Assistenz: Miriam de Leuw

Darsteller/Innen:
Jens Böke
Miriam de Leuw
Wilfried Fiebig
Willi Forwick
Ruth Klapperich
Elvira Plenar
Verena Specht-Ronique
Claudio Vilardo

Gesang:
Dzuna Kalnina
Verena Specht-Ronique

Musik:
Jens Hunstein
Martin Lejeune (Theater)
Elvira Plenar (Film)

Licht:
Johannes Schmidt
Wilfried Fiebig

„ENSEMBLE 9. NOVEMBER“

www.e9n.de
info@e9n.de

Pressestimmen:


Fritz, 5.2011:

Trilogie des Wahnsinns

Wer bisher Zweifel hegte, ob Theater als Kunst begriffen werden darf, der solle dem Ensemble 9. November im Gallustheater einen Besuch abstatten: Mit ihrer "Trilogie des Wahnsinns auf halber Strecke" präsentieren die Akteure eine abwechslungsreiche Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen, aber auch ganz alltäglichen Problemen, bei der sie sich vielfältiger Kunstformen bedienen; den Auftakt machen zwei skurrile Kurzfilme, gefolgt von vier modernen Kurzgeschichten, bei denen nicht nur Hühner und Fledermäuse das menschliche Tun karikieren. Begleitet werden die Szenen sowohl vom hoch qualitativen Gesang der Schauspieler als auch von den Klängen zweier multitalentierter Musiker. Abgerundet wird der Abend durch das Stück "Bombenfrau", das nach den überwiegend heiteren Vorgängern überraschend nachdenklich die letzten Minuten einer Selbstmordattentäterin beschreibt: Ein wahrlich sinnliches Vergnügen.
von Anna Krüger

Strandgut 5/2011:

Henne auf Abwegen

Ein Huhn, das ein Weizenkorn findet: Das ist der gelebte Alltag im Gehege. Es pickt und schluckt und legt sein Ei. Sollte es aber, wie die rote Henne, auf die Idee kommen, unter Freßverzicht seinen Fund anzulegen und am Ende in Brot zu verwandeln, so gerät das Hühnerleben aus dem Hühnertrott und nicht nur die Hackordnung, sondern die gesamte Tierwelt aus den Fugen. Jedenfalls in Margaret Atwoods hahnfreier Parabel und so, wie sie Helen Körte für das Ensemble 9. November im Gallus-Theater projiziert.
Die Kurzgeschichte hat die Regisseurin schon in den 90ern in einem abendfüllenden Atwood-Programm gezeigt und als einziges der vier Stücke der Kanadierin unverändert übernommen, weil’s ja auch der absolute Publikumsliebling war. Die Transportrollen, auf denen die Hühner-WG einfährt, ihre Kaffeesack-Kostüme: alles ist von damals. Und alles ist auch wie damals: begeisternd.
Eine Perle, für die das E9N einmal mehr sämtliche Kunstregister zieht: von der Livemusik (Martin Lejeune, Jens Hunstein) mit Gesang (Dzuna Kalnina) bis zu Kostümen (Margarete Berghoff) und Ausstattung (Wilfried Fiebig). Die Henne auf Abwegen eröffnet den theatralischen Teil der Stückerevue »Trilogie des Wahnsinns auf halber Strecke«, die der chaplinesk verstummfilmte russische Dadaist Daniil Charms als Vorspann und die Kroatin Ivana Sajko mit der »Bombenfrau« komplettieren. Die letzten zwölf Minuten und 46 Sekunden einer Selbstmordattentäterin im Dialog mit sich und ihrer Schöpferin haben’s buchstäblich in sich. In Gebärmutternähe! Wie aus dieser knappen Restviertelstunde des Lebens eine Stunde wird, das hat am Ende dank des großen Spiels des von Verena Specht-Ronique dominierten Ensembles (Jens Böke, Ruth Klapperich, Claudio Vilardo) keiner gemerkt. Ein wahnwitziger Abend. Termine: 13. und 15. Mai 20 Uhr
Strandgut 5/2011

Frankfurter Neue Presse vom 04. April 2011
Von Joachim Schreiner:

Mit einer Bombe unterm Herzen

Das «Ensemble 9. November» zeigt sein neues Stück «Trilogie des Wahnsinns auf halber Strecke» im Frankfurter Gallus-Theater. Die freie Theatergruppe «E9N» ist bekannt für ihr experimentelles Raumtheater und auch für die ungewöhnliche Verbindung von Film, Theater, Musik, Gesang und Sprache. Diese Mittel gehen auch bei «Trilogie des Wahnsinns» eine gelungene Symbiose ein. Bevorzugt werden dabei Prosatexte für die Bühne bearbeitet. So auch im ersten Teil des Abends, der auf Margaret Atwoods Erzählung «Good Bones», hier als «Gute Knochen» bekannt geworden, zurückgeht. Sechs Darsteller, die sich mitunter auf Rollwägelchen durch den Raum bewegen, setzen Atwoods Themen wie die Rolle der Frau in der Gesellschaft und in der Literatur mit viel Fantasie um. Der wunderbar ironische, satirische Stil der Kanadierin wird dabei unter Verwendung von Livemusik und gesungenen Passagen aus Orffs berühmter «Carmina Burana» szenisch stimmig umgesetzt. Das sind zum Teil schon kleine Choreografien, die unter der Regie von Helen Körte kunstvoll und auch sinnlich auf die Bühne gebracht werden. Teil zwei der Trilogie ist eine Verfilmung von zwei absurden Kurzgeschichten von Daniil Charms, ein 1905 in St. Petersburg geborener, in der Sowjetunion verfolgter Schriftsteller, der bereits 1942 starb. Der auch dem Dadaismus verpflichtete Dichter, dessen Schriften erst posthum veröffentlicht wurden, erzählt hier von skurrilen Begebenheiten von Menschen, die in einer totalitären Gesellschaft überleben müssen. Der Experimentalfilm mit heiter-ironischem Grundton, mit Schauspielern des Ensembles gedreht, überzeugt in seiner expressiven Sprache und einer suggestiven Bildästhetik. Auch hier gelang Körte eine spannende Arbeit mit einer ganz eigenen, individuellen künstlerischen Handschrift. Eindeutig die Arbeit mit der politischsten Aussage des Abends war Teil drei, die szenische Übersetzung der Erzählung «Bombenfrau» von Ivana Sajko, einer hierzulande kaum bekannten kroatischen Autorin, die ihre Protagonistin eine Bombe unter dem Herz tragen, sozusagen als lebende Zeitbombe durch die Welt gehen lässt. Diverse eigenwillige Personen bevölkern hier im fließenden Wechsel die Szenerie. Eine starke Ensembleleistung prägt auch diese Inszenierung mit sehr originellen Kostümen und Objekten. Ein nachdrücklicher Abend mit Performance-artigem Theater für alle Sinne, umgesetzt von den Schauspielern Jens Böke, Wilfried Fiebig, Willi Forwick, Ruth Klapperich, Verena Specht-Ronique, Claudio Vilardo und den Musikern Martin Lejeune, Elvira Plenar und Jens Hunstein.

Joachim Schreiner


Frankfurter Rundschau vom 4.4.2011
Von Stefan Michalzik:

Heitere Kunst

Helen Körte rührt eine ,,Trilogie des Wahnsinns auf halber Strecke"im Gallus-Theater an. Mit der Zeit fragt man sich, wie es sein kann, dass eine solche Fülle von Bildern in einen Theaterabend passt, ohne dass er unter der schieren Last ihrer Menge zusammenbricht. Das FrankfurterEnsemble 9. November, 1988 gegründet von Regisseurin Helen Körte und dem von der Bildenden Kunst kommenden Wilfried Fiebig, hat von Anbeginn aus einer Verbindung von Theater, Musik, Tanz und skulpturalen Objekten opulente Entwürfe geschöpft. Diesmal freilich scheint man sich selber übertreffen zu wollen. Texte dreier Autoren hat Helen Körte zu dem dreistündigen Abend gefügt, der unter demTitel ,,Trilogie des Wahnsinns auf halber Strecke" im Gallus-Theaterher ausgekommen ist.Zu Beginn zeigt eine von vier Kurzgeschichten aus dem Band ,,GuteKnochen" von der kanadischen Schriftstellerin Margaret Atwood auf der possierlichen Projektionsfläche eines Hühnerhofs der MenschenGemeinschaft mit all ihren Schrullen, und eine schnittige Damentrias in Trenchcoats - Kostüme: Margarete Berghoff - backt sich einenMann aus Marzipan, Rosinen und anderlei einschlägigen Zutaten. Fürzwei Erzählungen des russischen Schriftstellers Daniil Charms hatKörte die seinen in der Nähe des Futurismus und des Konstruktivismus stehenden absurden Texten gemäße Form einer mehr oder weniger stummen Filmgroteske mit Musik von Elvira Plenar gefunden. Der letzte, der auf die Kroatin Ivana Sajko zurückgehenden Erzählung ,,Bombenfrau" geltende Teil, in dem es um die letzten 12 Minuten und 46 vor dem Tod geht, setzt einenKontrapunkt zu all der vorher gesehenen Narretei, indes auch mitHumor und leichter Hand.So viel der Bilder auch sein mag, steht auf der anderen Seite eineReduktion, etwa was den mit kaum mehr als einigen Metallplatten ausgestatteten Raum anlangt. Das zu einem Gutteil neu besetzteEnsemble - im Kern: Verena Specht-Ronique, die von derKammeroper bekannte, endlich einmal nicht in ein Rollenklischee gezwängte Altistin Dzuna Kalnina, Ruth Klapperich, Jens Böke und Claudio Vilardo - erweist sich als enorm frisch und das multiinstrumentalistisch agierende Duo um den Komponisten und Gitarristen Martin Lejeune und den Akkordeonisten Jens Hunstein changiert musikantisch vom Barock bis zum Rhythm'n'Blues. Die Kunst ist beim Ensemble 9. November noch im klassischen Sinne eine heitere. Nicht ohne Tiefe, aber leichtfüßig. Der Ansatz wirkt so konservativ wie modernistisch.

Stefan Michalzik


Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.04.2011, Nr. 78, S. 51
Von Eva-Maria Magel:

Engelin der Selbstmörder
Ensemble 9. November mit einer Trilogie im Gallus Theater

"Musiktheater" steht unter der jüngsten Arbeit des Frankfurter Ensembles 9. November. Eine Oper darf man sich darunter nicht vorstellen, eher Theaterszenen und einen Film mit Musik, aber es gibt viel auf die Ohren in der "Trilogie des Wahnsinns auf halber Strecke": Am rechten Rand der Spielfläche im Frankfurter Gallus Theater sitzt der aus vielen theatralischen und musikalischen Kontexten der Stadt bekannte Martin Lejeune an der Gitarre, versiert wie je kommentiert und konterkariert, begleitet und hebt er mit seinen Kompositionen und Arrangements das, was auf der Bühne zu sehen ist, während Jens Hunstein eine staunenswerte Vielfalt von Instrumenten bedient. Nur die Harfe nicht - die bleibt einem der Engel vorbehalten, die auf Rollen dahergleiten. Die Harfe allerdings bleibt stumm, die Engelin, aus der Kategorie der gefallenen Engel, ist die Engelin der Selbstmörder, folglich ist sie wohl weniger gefallen denn gesprungen, und das passt zur "Trilogie des Wahnsinns auf halber Strecke", deren Regie Helen Körte führte. Denn Eros und Thanatos, Liebe und Tod und vor allem das Weibliche sind, wenn man denn danach suchen wollte, die roten Fäden in dem mit drei Stunden sehr reichlich bemessenen Abend. Die ersten beiden Teile, auf der Bühne und im Videofilm, sind ein bunter, oftmals blutrot leuchtender Szenenreigen mit nur losen Zusammenhängen, der als eine Art Literatur-Varieté auf Texten zweier großer Autoren beruht und deren skurrile Geschichten hervorkehrt. Vier Kurzgeschichten von Margret Atwood liegen den Szenen des ersten Teils zugrunde, unter anderem jene berühmten Rezepte zur Herstellung eines Mannes, die Pfefferkuchen der traditionellen Lehm-Form-Methode vorziehen. Zwei von Daniil Charms' skurrilen Geschichten erzählt Körte dann mit dem ganzen großen Ensemble 9. November und seinen Satelliten als Stummfilm-Persiflage mit Musik (Elvira Plenar) im Mittelteil: Das Russland von Charms' verdrehten Figuren, die schwül-reife Erotik des mordenden Damenwäscheschneiders spielen an Schauplätzen in Frankfurt und Umgebung, was komische Kontraste erzeugt. Aus dem bunten Reigen heraus ragt der dritte Teil des Abends, "Bombenfrau", ein Einakter von Ivana Sajko. Der Text, für die Bühne geschrieben, entwickelt an sich schon eine Kraft, der auch so mancher Versuch des Poetisierens und spielerischen Aufbereitens des Ensembles 9. November nicht das Schockhafte, Verstörende, nimmt. Verena Specht-Ronique spielt die junge Selbstmordattentäterin, die mit einer Bombe am, im Leib in einer Menschenmenge auf einen Politiker wartet. Ihr Leben lässt sie in den 12 Minuten und 36 Sekunden Revue passieren, was wiederum eine Gelegenheit für rasch wechselnde Szenen ist und für die Frage, ob diese junge Frau denn wirklich sterben will. Hier kommen, präziser noch dosiert als zu Anfang, die schönen Kostüme (Margarete Berghoff) und vor allem die Objekte und Skulpturen zur Geltung, die Wilfried Fiebig gebaut hat: Ob Engelsflügel aus Pappröhren oder aus Sperrholz gesägte Tierskelette - Fiebigs Bühnenkonstruktion mit einem metallenen Baum für Fledermäuse, seine bizarren Skulpturen und kuriosen Spielobjekte sind als Bindeglied und Symbole eingehender Betrachtung wert.

Eva-Maria Magel
   

WIEDERAUFNAHME:
GALLUS THEATER
DO. 10. 2. 2011, 20 Uhr

„FRAU IM MOND UND ANDERE LIEBHABER“


Fotos: Sabine Lippert

Wiederaufnahme


Februar 2011
Do. 10.2.2011 20 Uhr
Fr. 11.2.2011 20 Uhr
Sa. 12.2.2011 Uhr

Gallus Theater
Tel. Reservierungen
069 75 80 60 20
Kleyerstraße 15
60326 Frankfurt
http://www.gallustheater.de

Gastspiel in Wien

März 2011
Do. 3.3.2011 20 Uhr
Fr. 4.3.2011 20 Uhr
Sa. 5.3.2011 20 Uhr

KosmosTheater
Tel. Reservierungen
+43 (0)1 523 12 26
Siebensterngasse 42
1070 Wien/Vienna | Austria
http://www.kosmostheater.at




PREMIERE 12. März 2009

Die Inszenierung, unter dem Titel "Frau im Mond + andere Liebhaber", entwirft eine gesamtkünstlerische Interpretation von 4 Erzählungen 4 deutschsprachiger Autorinnen, wobei jede der Erzählungen ihren eigenen Auftritt erhält:

  1. "Mondgeschichte" – Ilse Aichinger
  2. "Undine geht" – Ingeborg Bachmann
  3. "Besuch vom Hund" – Karen Duve
  4. "Kluge Else, Katherlieschen" – Christa Reinig
  1. "Mondgeschichte". Unter jazzigen Klängen im Rahmen eines Schönheitswettbewerbs, beginnt die erste Erzählung. In seinem Verlauf entschließt sich die hierzu versammelte illustre Gesellschaft zu einer Reise zum Mond, will man doch dem Anspruch, eine `Miß Universum´ zu küren, gerecht werden. Dort angelangt, begegnen sie, im Nebel umhüllten Mondgestein, Shakespeares unvergleichlich schöner Orphelia. Erfüllt von der Einsicht, daß keine ihr gleiche, trennen sich die Preisrichter und `Miß Erde´ von der auf dem Mond zurückbleibenden Orphelia. Letztes Bild: Eine aus dem Koma erwachte Miss Erde blickt auf den vorbeiziehenden Mond.
  2. "Undine geht", ein tänzerischer Monolog für 3 Frauen, 3 Stühle und 1 "Hänschen klein...", ein Hans für alle Fälle; aber auch "Hans, der Eine."
    Das Stampfen einer wilden Herde von Pferden geht über in das den Monolog wiederholt begleitende Stampfen der Frauen. "Im Spiegel des Hans" erleidet Undine leidenschaftlich Ausbrüche ihrer Gefühle: Zärtlichkeit, Todessehnsucht, Rache , Bewundederung, Verachtung in der Form einer Schmährede im "Schmerzton." Ihr Männer "die Ihr Eure Geliebten und Frauen, zu Eintagsfrauen, Wochenendfrauen, Lebenslangfrauen macht." Der Eine fährt mit ihr Riesenrad, der Andere teil Wirtschaftsgeld ein.
  3. "Besuch vom Hund" ist eine Ode an das Tiersein im Menschen, an den Wolf im Hund. Mit seinem unerwarteten Besuch bei der Dichterin bricht der Hund in den wohlgeordneten Kreis einer kleinen Partygesellschaft ein, fordert sie mit unerwarteten Kommentaren heraus, entlarvt sie und bestimmt zunehmend den Verlauf der Dinge.
    Dabei treffen aufeinander: Ein `Blues Brother-Pärchen, mit weiblichem Anhang, eine Dichterin, ein Hund, der `Biß zeigt ´, über das `Hundsein´ philosophiert; und da ist dann immer noch "Billy the Kid..." Karen Duve zelebriert hier englisches Understatement, `Anglo-Saxon´ Humor, irgendwo zwischen Chaplin und Woody Allen.
  4. "Kluge Else, Gänsemagd als Bremer Stadtmusikanten". Die Erzählung vereint Frauenfiguren aus einigen Märchen der Gebrüder Grimm zu einem gemeinsamen Vorhaben: Der Gründung einer Beatband, den "Bremer Stadtmusikanten".
    Hierzu verlassen sie das häusliche Allerlei, ihnen zugedachter Frauenrollen, und begeben sich zielstrebig nach Bremen, dem Bestimmungsort ihrer Autonomie. Doch so einfach geht das nicht. Im Mondbeleuchteten Wald stoßen sie auf eine Trainingseinheit der Armee; Drill, Kampfschreie und immer wieder Liegestützen, Liegestützen, Liegestützen....
Die 4 Inszenierungen verknüpfen , zum reicheren Verständnis der Dramaturgie deren choreographiertes Spiel mit eigens hierfür komponierter und live vorgetragener Musik (Instrumental und Gesang), einer schillernden dynamischen Bühne, prächtigen Kostümen, Projektionen Neuer Medien und einem fein ausgetüftelten Lichtdesign.

KONZEPTION, DRAMATURGIE, REGIE: Helen Körte
KOMPOSITION, MUSIKAL. LEITUNG: Martin Lejeune
SCHAUSPIELER/INNEN: Ruth Klapperich, Margie King, Verena Specht-Ronique, Willi Forwick, Claudio Villardo, Fernando Fernandez.
MUSIKER: Martin Lejeune, Jens Hunstein, Peter Kölsch
BÜHNE, OBJEKTE: Wilfried Fiebig
KOSTÜME: Margarete Berghoff
FILME: Sebastian Schnabel, Tanja Herzen (HFG)
PROJEKTION: Jörg Langhorst, Wilfried Fiebig
LICHTDESIGN: Oliver Heyde
FOTOGRAPHIE: Sabine Lippert

„ENSEMBLE 9. NOVEMBER“

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