E9N - ENSEMBLE 9. NOVEMBER



Donnerstag  22.1.2004  EURO 13/10
Freitag  23.1.2004  EURO 13/10
Samstag  24.1.2004  EURO 13/10
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Mittwoch  28.1.2004  EURO 13/10
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Samstag  31.1.2004  EURO 13/10

GALLUS THEATER
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Uraufführung: »60 Minuten Krieg« Eine Musiktheaterkomposition nach der Wirklichkeit

Das Ensemble 9. November (E9N) hat sich im Verlauf seiner nun 15jährigen Theaterpraxis immer wieder mit dem Thema Krieg befaßt. Dabei hat es, seinem Konzept eines Gesamtkunstwerks folgend, die verschiedenen Künste zu einer ästhetisch/künstlerischen Gesamtaussage verknüpft. Unter dem Eindruck der Ereignisse (Irak) und der hierzu in Europa aufkeimenden Grundsatzdebatte, widmet sich das E9N nun in einer ganzen Produktion dem Thema: Krieg. »Wir sind überzeugt, daß die historische Erfahrung Europas mit dem Krieg ausreicht, um nicht erneut mit kriegerischen Mitteln auf ihn zu reagieren. Vielmehr glauben wir, daß wir die Kunst bemühen sollten. Begann der Krieg auch als Raub, so endet er nun als Kunstwerk.«

Uns begleiten die Kriege wie Hintergrundmusik im Supermarkt, wie der Zucker im Tomatenketchup. Was wären wir ohne sie? Sie gehören zu unserer virtuellen Normalität und bilden in dieser Unwirklichkeit einen wesentlichen Bestandteil unseres realen Alltags. Was der Krieg, die Kriege in Wirklichkeit sind, 'zeigt' sich uns nicht. Wir sprechen umfassend medial über Krieg. Das 'Unaussprechliche' aber, das uns zum 'Schweigen' verpflichtet, das sich zeigen müßte, wird überlagert von der Geschwätzigkeit der Bildmedien, die uns alle etwas sagen wollen.

Alleine die Kunst in ihrer 'Interesselosigkeit' könnte sich mit Erfolg dem Vorbeimarsch der Heerscharen 'erhobener Zeigefinger' von Moral, Politik, Wissenschaft und Anderen erwehren.

Die Musiktheater-Komposition 60 Minuten Krieg will diesem Tatbestand durch zwei Parallel- Handlungen Rechnung tragen. So werden parallel zum Bühnengeschehen (das den ganzen Theaterraum bespielt) unter den Zuschauerblöcken vom Band Texte zu hören sein, gesprochen von Kindern, Frauen und Männern unterschiedlichen Alters. Diese Texte sind Ausschnitte aus der Presse während des Irakkriegs, Auszüge aus Hitlers Rede vor dem Industrieklub, Passagen aus Churchills Reden während des zweiten Weltkriegs sowie zeitgenössische Berichte zum Dreißigjährigen Krieg. Auch die Bühnenhandlung schließt Bruchstücke solcher uns bis zum Erbrechen bekannten 'Einsichten' ins Geschehen mit ein.

Vorwiegend aber ist der Bühnenraum Ort ästhetisch/künstlerischen Geschehens, auf dem sich Text, Musik, Spiel, Tanz, Gesang und Bildende Kunst zeigen. Dabei ist die thematische Gesamthandlung an einer Dreiteilung in : 1. Kind, 2. Erwachsener, 3. Feuerofen orientiert. Im Gesamttext, der vorwiegend unter Bildtiteln einem kompositorischen Sinnverlauf folgt, sind Textelemente von Rousseau, Rimbaud, Eichendorf, Grimmeishausen, der Gebrüder Grimm, Andersen, Majakowski, des Alten Testaments sowie eigene Texte verknüpft. Sie bilden ein assoziationsstarkes Angebot für eine Umsetzung im Spiel, für Kompositionen von Instrumental- und Vokalmusik, für Tanz und Choreographien, für Bühne und bildende Kunst.

Mitwirkende

Julia Dittrich (Saxophon, Geige)
Ingrid El Sigai (Sopran)
Bastjan Fiebig (Komposition, musikalische Leitung, Saxophon)
Thomas Heidenreich (Spiel, Percussion)
Katarina Kleinschmidt (Tanz, Choreographie)
Cristián Lehmann Carrasco (Spiel)
Jenny Renate Wicke (Mezzosopran, Spiel)
Text, Bühne, Regie: Wilfried Fiebig